Harmonie in der Mannigfaltigkeit

Abdu´l-Bahá, (1844-1921),eine zentrale Figur der Baha'i-Religion, hat darauf geantwortet:

Seht einen schönen Garten voll Blumen, Büschen und Bäumen an. Jegliche Blume hat einen anderen Reiz, eine besondere Schönheit, ihren eigenen köstlichen Duft und ihre eigene schöne Farbe... Trotzdem entspringen alle diese Blumen, Büsche und Bäume dem gleichen Boden, die gleiche Sonne scheint über sie, und die gleichen Wolken geben ihnen Regen. So ist es auch mit der Menschheit. Sie wird aus vielen Rassen gebildet, und ihre Völker sind verschiedener Farbe, weiß, schwarz, gelb, braun oder rot, doch alle kommen sie vom gleichen Gott..

Die Mannigfaltigkeit innerhalb der menschlichen Familie müßte die Ursache der Liebe und des Zusammenklanges sein, wie in der Musik, bei der viele verschiedene Noten in einem vollkommenen Akkord ineinander wirken...Auch wenn ihr mit Menschen trefft, deren Meinung von der euren abweicht, kehrt euch nicht ab von ihnen, alle suchen die Wahrheit, und es gibt vielerlei Wege, die zu ihr führen. Wenn ihr Menschen anderer Rasse und Farbe als der eurigen zusammenkommt, so seid nicht mißtrauisch gegen sie und zieht euch nicht in das Schneckenhaus herkömmlicher Förmlichkeit zurück, sondern seid froh und erzeigt ihnen Güte. Denkt an sie wie an verschiedenfarbige Rosen, die im schönen Garten der Menschheit wachsen, und freut euch, daß ihr unter ihnen seid.

Laßt nicht Verschiedenheiten der Meinung oder Mannigfaltigkeit des Denkens euch von eurem Nebenmenschen trennen oder in euren Herzen zur Ursache von Wortstreit, Haß und Hader werden... 1

1 ´Abdu´l-Bahá, Ansprache in Paris S. 37-38